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Herpes simplex

Die Infektion mit Herpes simplex Virus (Typ I, Typ II) ist eine der häufigsten Viruserkrankungen des Menschen. Er gehört wie der Varicella-Zoster-, Zytomegalie- und Epstein-Barr-Virus, zur Gruppe der Herpesviren. Ab dem 2. Lebensjahr bilden nahezu alle Menschen Antikörper gegen den Herpes-Virus.

Trotz dieser Häufigkeit wird die Erkrankung aber immer noch wenig ernst genommen. Zu sehr wird Herpes als "harmloses" und kosmetisches Problem gesehen. Außerdem kennen viele Patienten allopathisch wirkende Arzneimittel aus Rundfunk und Fernsehen, mit denen sich die Symptome wunderbar für eine kurze Zeit verschleiern, bzw. unterdrücken lassen. Dies allerdings nur bis zum nächsten Rezidiv, das für diese Erkrankung typisch ist.

Das Erkrankungsbild nicht ernst zu nehmen, kann fatale Folgen haben, denn:

  • die Erkrankung ist Ausdruck mangelnder Abwehrleistungen;
  • bei entsprechender Vorerkrankung, besonders im Kleinkindalter, können ernsthafte Komplikationen auftreten;
  • die Erkrankung ist chronischer Natur;
  • der Herpesvirus wird in Zusammenhang mit gewissen Krebserkrankungen gesehen, weswegen Herpes simplex zu den Präkanzerosen gezählt werden muss.

So begünstigt der Herpes simplex Virus Typ I Krebs im Bereich von Lippen und Nase und der Herpes simplex Virus Typ II Krebs im Bereich der Zervix, wo er zusammen mit Papillomaviren vermutlich eine der Hauptursachen für Veränderungen des Pap-Tests darstellt.

Das Erkrankungsbild des Herpes simplex

Die Herpesinfektion findet meistens im Kleinkindalter statt und verläuft zu ca. 99% subklinisch; bei nur ca. 1% der Infizierten nimmt die Infektion den akuten Verlauf einer virämischen, fieberhaften Erkrankung von 6 bis 10 Tagen Dauer, meist unter dem Bild einer Stomatitis herpetica.

Gerade bei Kindern können dabei aber auch Komplikationen auftreten, wie z.B. eine Meningoenzephalitis herpetica oder eine Superinfektion, die besonders Kinder mit vorgeschädigter Haut, z.B. Neurodermitis, betrifft.

Eine Übertragung kann durch eine Tröpfchen-. Kontakt- oder Schmierinfektion geschehen. Der Virus kann im Speichel, im Bläschensekret, zum Teil im Stuhl und, je nach Verlaufsform, auch im Liquor nachgewiesen werden.

Nach der Erstinfektion persistiert das Virus im Nervensystem. Durch Defekte der zellulären Immunität kommt es bei vielen Patienten zu Rezidiven (Herpes simplex recidivans).

Ausgelöst werden die Rezidive z.B. prämenstruell oder durch fieberhafte Infekte, Höhen- bzw. verstärkte Sonnenstrahlung, übergrosse Anstrengung, gastro-intestinale Störungen, vermehrte Stressbelastung, Depressionen, immunsuppressive Therapien, Vitaminmangel und Umweltgifte wie z.B. Schwermetalle.

Es kommt dabei zum Aufschießen gruppenweise angeordneter Bläschen auf entzündlichem Grund, die nach einigen Tagen eintrocknen und unter Krustenbildung abheilen. Auch nach der Krustenbildung ist das Serum, das sich unter der Kruste bildet, infektiös, weswegen auf Hygiene geachtet werden sollte. Ähnlich wie die Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus, die im Volksmund auch "Kusskrankheit" genannt wird, kann sich Herpes simplex durch engen Körperkontakt übertragen. Die regionären Lymphknoten können im Krankheitsverlauf anschwellen und druckempfindlich sein.

Je nach Erscheinungsort der Bläschen, die vornehmlich an den Umschlagsstellen von Haut und Schleimhaut auftreten, werden folgende Verlaufsformen unterschieden: Herpes labialis (Lippen), Herpes nasalis (Nase), Herpes genitalis (Genitalschleimhaut), Herpes perianalis (Analpforte), Keratoconjunctivitis herpetica (Augenbindehaut), Stomatitis herpetica (Mundschleimhaut).

Aber auch an anderen Hautpartien kann es zu Herpeserscheinungen kommen, vor allem bei vorgeschädigter Haut, z.B. durch Ekzeme, Tätowierungen oder Sonnenbrand. Eine Differentialdiagnose gegenüber Herpes zoster ist hier in jedem Fall notwendig. Meistens treten Rezidive an denselben Hautpartien auf (Herpes simplex recidivans in loco).

Neben den Symptomen der auslösenden Erkrankung bzw. Lebenssituation, kundigen sich Rezidive meist durch Juckreiz, Brennen, Spannungsgefühl und Trockenheit der betroffenen Hautpartien an. Meist klagt der Patient dabei über eine, schon länger vorhandene, Erschöpfung, und das Allgemeinbefinden ist in der Regel schlecht.

 

Lippenherpes (herpes labialis)

Lippenherpes oder Herpes labialis ist die häufigste und wohl auch bekannteste Form von Herpes. Sie wird im Regelfall schon im Kindesalter durch den Herpes-simplex-Virus 1 (HSV-1) ausgelöst.

Obwohl fast 80% aller Erwachsenen den Virus in sich tragen, kommt es lediglich bei 20% zu erneuten Ausbrüchen.

Ursachen von Herpes Labialis

Die meisten Ursachen für Herpes labialis basieren auf einem geschwächten Immunsystem. Hierzu sind verschiedene Möglichkeiten zu beachten. Eine Erkältung, Grippe oder andere Krankheiten sowie Allergien sind oft Auslöser. Auch verschiedene Arten von Stress wie z.B. übermässige körperliche Belastung, Angst, Streit und Druck am Arbeitsplatz sind denkbar.

Weitere Ursachen sind ungewohnte und intensive UV-Bestrahlung, zahnärztliche Untersuchungen und hormonelle Umstellungen, die beispielsweise bei Schwangerschaft und Menstruation auftreten.